vorgestern begegnete ich zufällig meiner ersten grossen liebe im park: sie hat mittlerweile drei kinder und ich kam mir neben ihr -als sie so mit anderen müttern sprach- vor wie ein kleiner schuljunge...
wenn man nicht aufpasst, überholt einen das leben mit lichtgeschwindigkeit.
und gestern meldete sich die exe, mit der ich als einzige wirklich lange zusammen war: sie muss kurzfristig nach wien und ob sie bei mir übernachten könne -eine bitte die ich ihr natürlich nicht abschlug, denn wir haben mittlerweile eine gute freundschaftliche beziehung aufgebaut. jedenfalls verbrachten wir eine sehr netten abend bei meiner schwester und schwager und den schnuckis. es war wie in alten zeiten und mit dem rotwein kamen auch leichte gefühle der melancholischen verbundenheit auf. als es spät war machten wir uns auf den heimweg.
doch das leben überholt einen mit lichtgeschwindigkeit, wenn man nicht mitschreitet:
am weg zu mir klingelt ihr telefon, nach kurzem gespräch sagt sie mir, sie wolle noch zu X in den klub Y, ob ich ihr sagen könne, wie sie dahin komme. ich bin natürlich völlig überrascht, beschreibe den weg knurrend. sie umarmt mich nochmal mit leicht schlechtem gewissen und ist weg. ich steh betropezt da: das sind schon seltsame momente, bei denen alles so schnell geht und dann steht man plötzlich allein da und weiss gar nicht wie man jetzt da hin gekommen ist...
zum glück war ich schon müde und betrunken und musste nur mehr einmal um den block laufen um nicht die ganze nacht schlaflos grübelnd zu verbringen.
heute morgen beim aufwachen war ich noch sauer und verletzt, jedoch wusste ich nicht genau wieso: natürlich war es nicht besonders elegant oder höflich von ihr, aber unsere beziehung war schon vorbei und ich blickte zurück, während sie nach vorne sieht.
und wenn man nicht nach vorne blickt, erstarrt man wie lots frau und das leben überholt einen mit lichtgeschwindigkeit.
wenn man nicht aufpasst, überholt einen das leben mit lichtgeschwindigkeit.
und gestern meldete sich die exe, mit der ich als einzige wirklich lange zusammen war: sie muss kurzfristig nach wien und ob sie bei mir übernachten könne -eine bitte die ich ihr natürlich nicht abschlug, denn wir haben mittlerweile eine gute freundschaftliche beziehung aufgebaut. jedenfalls verbrachten wir eine sehr netten abend bei meiner schwester und schwager und den schnuckis. es war wie in alten zeiten und mit dem rotwein kamen auch leichte gefühle der melancholischen verbundenheit auf. als es spät war machten wir uns auf den heimweg.
doch das leben überholt einen mit lichtgeschwindigkeit, wenn man nicht mitschreitet:
am weg zu mir klingelt ihr telefon, nach kurzem gespräch sagt sie mir, sie wolle noch zu X in den klub Y, ob ich ihr sagen könne, wie sie dahin komme. ich bin natürlich völlig überrascht, beschreibe den weg knurrend. sie umarmt mich nochmal mit leicht schlechtem gewissen und ist weg. ich steh betropezt da: das sind schon seltsame momente, bei denen alles so schnell geht und dann steht man plötzlich allein da und weiss gar nicht wie man jetzt da hin gekommen ist...
zum glück war ich schon müde und betrunken und musste nur mehr einmal um den block laufen um nicht die ganze nacht schlaflos grübelnd zu verbringen.
heute morgen beim aufwachen war ich noch sauer und verletzt, jedoch wusste ich nicht genau wieso: natürlich war es nicht besonders elegant oder höflich von ihr, aber unsere beziehung war schon vorbei und ich blickte zurück, während sie nach vorne sieht.
und wenn man nicht nach vorne blickt, erstarrt man wie lots frau und das leben überholt einen mit lichtgeschwindigkeit.
sweetmusik am
16. April 2007, 20:42
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derzeit lese ich ein buch über byzanz: im gegensatz zu meinen griechischen freunden verspürte ich immer eine schulbildungs-lücke für das sogenannte "dunkle mittelalter": die europäische kultur fand anderswo statt -nämlich in byzanz.
es war eine christlich-mystische kultur, der orthodoxe glaube war weniger durch ratio als durch ritus und empfinden geprägt. aus heutiger sicht -den religiös-kulturellen konflinkt zwischen ost & west, christentum & islam im auge- ein missing-link. gewiss gibt es die orthodoxe kirche noch, doch das dazu gehörige kulturelle zentrum wurde zerstört.
und dass nicht etwa durch die türken im jahre 1453 -dies war sicherlich der todesstoss für einen schon lange dahinsiechenden patienten. nein, das byzantinische imperium wurde im april 1204 durch den angriff der "ritter des 4. kreuzzugs" zerstört.
nachdem jerusalem 1187 von den sarazenen erobert wurde, riefen die lateinischen päpste die christenheit zu den waffen: der 3.kreuzzug, an dem auch richard löwenherz und friedrich barbarossa teilnahmen, blieb glücklos -die truppen rieben sich am langen landweg auf -barbarossa starb sogar.
auch der 4.kreuzzug wurde eine schwere geburt: er sollte die flotte nun über den seeweg ans ziel bringen, dazu benötigte man aber eine grosse anzahl an schiffen und diese sollte die republik venedig beisteuern. der doge enrico dandolo -ein über achtzig-jähriger und völlig erblindeter mann- liess sich die hilfe reich vergüten: neben enormen geldsummen verlangte er auch die hälfte der eroberten gebiete. als die kreuzritter die summen nicht zahlen konnten, bot er an, sie mögen venedig bei der rückeroberung kürzlich verlorener gebiete helfen. dies sei erwähnt um zu zeigen, dass das ideal des kreuzzuges von anfang an korrumpiert wurde: dandolo war ein unglaublicher charismatiker, der mit tränenreichen inszenierungen zu manipulieren wusste.
schon bei den ersten beiden kreuzzügen spielte byzanz eine wichtige rolle als brückenkopf -auch wenn man sich gegenseitig mit misstrauen begegnete, überwog das gemeinsame interesse an der aufrechterhaltung des christentums im osten.
nun spielten aber mehrere unselige faktoren zusammen; die bevölkerung konstantinopels verabscheute die barbarischen lateiner und diese wollten den in ihren augen längst überfälligen beitrag von byzanz einfordern.
im sommer 1203 legte jedenfalls eine gewaltige flotte von 480 schiffen in galata an. die unfähigkeit des byzantinischen kaisers alexios III. hatte zur folge, dass es praktisch keine verteidigung zur see gab -man hatte dies auf neudeutsch an die venezianer "outgesourct". die spannungen und misstöne verschärften sich: die bevölkerung wollte die "vampire" loswerden, auch die franken wollten endlich weiter, jedoch weigerte sich dandolo die flotte wieder auslaufen zu lassen.
am freitag, den 9.april erfolgte der angriff: die mauern fielen eine nach der anderen und ein grauenvolles blutbad begann. selbst nach der ausgerufenen waffenruhe hörten die "christenmenschen" nicht auf zu plündern, schänden und zerstören.
seit jahrhunderten hatte europa keine derartige orgie der brutalität und des vandalismus mehr erlebt; nie zuvor in der geschichte wurden soviel schönheit, so viel herausragendes handwerkliches können innerhalb so kurzer zeit mutwillig zerstört.
dandolo hatte ein grosses ziel erreicht und fuhr mit reichen schätzen -wie den bronzenen pferden vom markusplatz- zurück, die schrecklichen folgen hatte er vielleicht nicht bedacht:
das byzantinische imperium war zerschlagen, auch wenn es sich noch in fragmenten für zweieinhalb jahrhunderte hielt. eine grosse kultur wurde ausgelöscht und eine wichtiger politischer puffer oder brückenkopf zum orient dazu.
es war eine christlich-mystische kultur, der orthodoxe glaube war weniger durch ratio als durch ritus und empfinden geprägt. aus heutiger sicht -den religiös-kulturellen konflinkt zwischen ost & west, christentum & islam im auge- ein missing-link. gewiss gibt es die orthodoxe kirche noch, doch das dazu gehörige kulturelle zentrum wurde zerstört.
und dass nicht etwa durch die türken im jahre 1453 -dies war sicherlich der todesstoss für einen schon lange dahinsiechenden patienten. nein, das byzantinische imperium wurde im april 1204 durch den angriff der "ritter des 4. kreuzzugs" zerstört.
nachdem jerusalem 1187 von den sarazenen erobert wurde, riefen die lateinischen päpste die christenheit zu den waffen: der 3.kreuzzug, an dem auch richard löwenherz und friedrich barbarossa teilnahmen, blieb glücklos -die truppen rieben sich am langen landweg auf -barbarossa starb sogar.
auch der 4.kreuzzug wurde eine schwere geburt: er sollte die flotte nun über den seeweg ans ziel bringen, dazu benötigte man aber eine grosse anzahl an schiffen und diese sollte die republik venedig beisteuern. der doge enrico dandolo -ein über achtzig-jähriger und völlig erblindeter mann- liess sich die hilfe reich vergüten: neben enormen geldsummen verlangte er auch die hälfte der eroberten gebiete. als die kreuzritter die summen nicht zahlen konnten, bot er an, sie mögen venedig bei der rückeroberung kürzlich verlorener gebiete helfen. dies sei erwähnt um zu zeigen, dass das ideal des kreuzzuges von anfang an korrumpiert wurde: dandolo war ein unglaublicher charismatiker, der mit tränenreichen inszenierungen zu manipulieren wusste.
schon bei den ersten beiden kreuzzügen spielte byzanz eine wichtige rolle als brückenkopf -auch wenn man sich gegenseitig mit misstrauen begegnete, überwog das gemeinsame interesse an der aufrechterhaltung des christentums im osten.
nun spielten aber mehrere unselige faktoren zusammen; die bevölkerung konstantinopels verabscheute die barbarischen lateiner und diese wollten den in ihren augen längst überfälligen beitrag von byzanz einfordern.
im sommer 1203 legte jedenfalls eine gewaltige flotte von 480 schiffen in galata an. die unfähigkeit des byzantinischen kaisers alexios III. hatte zur folge, dass es praktisch keine verteidigung zur see gab -man hatte dies auf neudeutsch an die venezianer "outgesourct". die spannungen und misstöne verschärften sich: die bevölkerung wollte die "vampire" loswerden, auch die franken wollten endlich weiter, jedoch weigerte sich dandolo die flotte wieder auslaufen zu lassen.
am freitag, den 9.april erfolgte der angriff: die mauern fielen eine nach der anderen und ein grauenvolles blutbad begann. selbst nach der ausgerufenen waffenruhe hörten die "christenmenschen" nicht auf zu plündern, schänden und zerstören.
seit jahrhunderten hatte europa keine derartige orgie der brutalität und des vandalismus mehr erlebt; nie zuvor in der geschichte wurden soviel schönheit, so viel herausragendes handwerkliches können innerhalb so kurzer zeit mutwillig zerstört.
dandolo hatte ein grosses ziel erreicht und fuhr mit reichen schätzen -wie den bronzenen pferden vom markusplatz- zurück, die schrecklichen folgen hatte er vielleicht nicht bedacht:
das byzantinische imperium war zerschlagen, auch wenn es sich noch in fragmenten für zweieinhalb jahrhunderte hielt. eine grosse kultur wurde ausgelöscht und eine wichtiger politischer puffer oder brückenkopf zum orient dazu.
east meets west am
13. April 2007, 12:45
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