whatever
sweetmusik am
4. Februar 2004, 00:36
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le dernier légume cri
im anhang zu meinem halben vegi-outing:
le dernier légume cri mit umfrage zum trendigsten gemüse 2004.
mein tip ist fenchel:
nämlich roh und mit limettensaft mariniert (ça einen tag) als wunderbare beilage zu seafood.
...oder mit olivenöl, fetakäse und oliven.
vegi-vielleicht
auf meiner abenteuerlichen reise anfang des jahres von norwegen per bus und zug über frankfurt zurück zum tor des balkan hatte ich ein einschneidendes erlebnis, welches meine essgewohnheiten anscheinend doch nachhaltig veränderte.
"anscheinend doch" sage ich, weil ich die abkehr vom regel -und übermässigen fleischkonsum nicht als "vorsatz" gefasst habe, sondern weil ich plötzlich immer weniger lust auf fetten braten usw. habe...der trend hält an und er führt mich vielleicht wirklich zum vegetarismus, i don´t know...
das ereignis:
an jenem tag in frankfurt war ich bei meinem cousin zu besuch, welcher medizin studiert . die ganze nacht lang feierten wir feucht-fröhlich unser wiedersehen, der vormittag war für pflege des katers reserviert und am frühen nachmittag (der restspiegel war noch immer merkbar) musste mein cousin auf die uni zu einem seminar -nämlich anatomie. er meinte ob ich denn nicht mitkommen möchte und mal "so zukucken will, wie an leichen geschnipselt wird".
"-ja klar, warum nicht, das hat mich schon immer interessiert" war mein spontane replik. neben dem bei mir stark vorhandenen forscherdrang wollte ich auch wissen, ob ich sowas ohne probleme aushalte oder ob ich die gifte der letzten nacht wieder auf dem selben wege entsorgen würde, wie ich sie in mich aufgenommen hatte...
tja, es war alles nicht so schlimm, der geruch des formalins erinnerte mich vage an salami und die leichenteile waren schon recht abstrakt zerschnipselt. anfangs waren die gedanken, die durch meinen kopf flogen schon noch "...das war mal ein mensch, ein individuum..." aber bald hab ich mich genauso wie die studis auf die lehrinhalte konzentriert und die leichenteile wurden zu objekten, welche zur vermittlung von wissen dienten.
ausserdem interessierten mich die weiblichen ärzte in spe auch mehr; da war keine spur von tussihaftem "igitt" -die schnipselten und witzelten alle schon ganz professionell an den teilen rum...chapeau, so etwas beeindruckt mich.
irgendwann nach eineinhalb stunden leichen-teilen hat sich der kater dann in form von grossen hunger breitgemacht und wir zwei knallharte jungs wollten es auf die ganz harte tour: ab ins gasthaus wo wir unsere vorhin erworbenen chirurgischen fähigkeiten an einem eisbein (=schweinsbraten) austesteten. so vollgefressen mit fettem schweinefleisch war ich glaub ich noch nie in meinem leben.
jetzt, so knapp einen monat später frage ich mich, ob es allein die menge an schweinernem war -ich war nie ein besonderer fan von diesem tier (ausser prosciutto -den ess ich immer noch) oder doch die etwas eigenartige abfolge einer auseinandersetzung mit totem fleisch war, welche diese neue lust auf vegi-only ausgelöst hat.
man wird sehen wohin mich die wege des genusses noch hinführen.
extreme cooking am
3. Februar 2004, 12:59
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