mine
yours
o u r s

words am 18. Januar 2023, 06:02 0 Kommentare comment

 


"Es ist eine Art perspektivische Verkürzung des Verstandes," sagte er sich "was diesen allabendlichen Frieden zustandebringt, der in seiner Erstreckung von einem zum andern Tag das dauernde Gefühl eines mit sich selbst einverstandenen Lebens ergibt.

Denn der Menge nach ist es ja beiweitem nicht die Hauptvoraussetzung des Glücks, Widerstände zu lösen, sondern sie verschwinden zu machen, wie sich in einer langen Allee die Lücken schließen, und so, wie sich allenthalben die sichtbaren Verhältnisse für das Auge verschieben, daß ein von ihm beherrschtes Bild entsteht, worin das Dringende und Nahe groß erscheint, weiter weg aber selbst das Ungeheuerliche klein, Lücken sich schließen und endlich das Ganze eine ordentliche glatte Rundung erfährt, tun es eben auch die unsichtbaren Verhältnisse und werden von Verstand und Gefühl derart verschoben, daß unbewußt etwas entsteht, worin man sich Herr im Haus fühlt.

"Diese Leistung ist es also," sagte sich Ulrich "die ich nicht in wünschenswerter Weise vollbringe."


"der mann ohne eigenschaften" robert musil


words am 2. Dezember 2010, 12:03 0 Kommentare comment

 

ulrich schob das paket wirklicher welt wieder zurück

"der mann ohne eigenschaften" robert musil


words am 25. Dezember 2009, 12:04 0 Kommentare comment

 

"das huhn kam jedenfalls erst durch die griechen nach italien. in der republikanischen zeit genossen die hühnerorakel grosses ansehen: frassen die tiere gierig, so galt dies als günstiges omen, das gegenteil als warnung.
p.claudius pulcher, feldherr im ersten punischen kriege, liess die heiligen hühner, die das futter verschmähten, ins wasser werfen, indem er sagte: wenn sie nicht fressen wollen, so mögen sie saufen. die hühner behielten aber recht, denn er verlor seine flotte."

aus "kulturgeschichte griechenlands", egon friedell


words am 4. Juni 2007, 14:40 0 Kommentare comment

 

vom luxus eins nach dem andern machen zu können

words am 26. Januar 2007, 17:49 2 Kommentare comment

 

letzte nacht träumte ich von ihr
und konnte dann nicht einschlafen

words am 5. Januar 2007, 13:32 0 Kommentare comment

 

die erfindung des komforts führte den menschlichen körper
in eine immer einsamere ruhe

aus "fleisch und stein", richard sennett


words am 18. Oktober 2006, 14:00 0 Kommentare comment

 

die arbeitsweise der guillotine wird jedem einleuchten, der mit staatlicher bürokratie zu tun hatte. neutralität erlaubt macht ohne verantwortung.

aus "fleisch und stein", richard sennett


words am 18. September 2006, 20:05 0 Kommentare comment

 

es gibt zwei arten von ratten,
die hungrigen und die satten

words am 17. Februar 2006, 14:22 0 Kommentare comment

 

Das Fräulein stand am Meere
und seufzte lang und bang.
Es rührte sie so sehre
der Sonnenuntergang.

Mein Fräulein! Sein sie munter,
das ist ein altes Stück;
hier vorne geht sie unter
und kehrt von hinten zurück.

* * *

Die Heimkehr:
Wer zum ersten Male liebt,
Sei's auch glücklos, ist ein Gott;
Aber wer zum zweiten Male
Glücklos liebt, der ist ein Narr.

Ich, ein solcher Narr, ich liebe
Wieder ohne Gegenliebe;
Sonne, Mond und Sterne lachen,
Und ich lache mit - und sterbe.

* * *

Hast du die Lippen mir wundgeküsst,
So küsse sie wieder heil,
Und wenn du bis Abend nicht fertig bist,
So hat es auch keine Eil.

Du hast ja noch die ganze Nacht,
Du Herzallerliebste mein!
Man kann in solch einer ganzen Nacht
Viel küssen und selig sein.

* * *

Ich halte ihr die Augen zu
Und küss sie auf den Mund;
Nun lässt sie mich nicht mehr in Ruh,
Sie fragt mich um den Grund.

Von Abend spät bis Morgens früh,
Sie fragt zu jeder Stund:
Was hältst du mir die Augen zu,
Wenn du mir küsst den Mund?

Ich sag ihr nicht, weshalb ichs tu,
Weiss selber nicht den Grund -
Ich halte ihr die Augen zu
Und küss ihr auf den Mund.

* * *

Die deutschen Zensoren -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- Dummköpfe -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- -- --


Heinrich Heine † 17. Februar 1856

1824 besuchte er während einer Harzreise den von ihm hoch verehrten Johann Wolfgang von Goethe in Weimar. Bereits zwei Jahre zuvor hatte er ihm seinen ersten Gedichtband mit einer Widmung zugesandt. Der Besuch verlief für Heine aber eher enttäuschend, da er sich - ganz im Gegensatz zu seinem Naturell - befangen und linkisch zeigte und Goethe ihm nur höflich-distanziert begegnete.

so steht´s offiziell im wikipedia, mir ist aber eine andere geschichte zu ohren gekommen:
nämlich dass goethe -schon ganz hochnäsig-entrückter dichterfürst- den jungen heine mit einem "...und an was arbeiten sie derzeit?" abfertigen wollte, worauf dieser provokant antwortete: "ich schreibe gerade eine version von faust"...


words am 11. Februar 2006, 16:14 0 Kommentare comment